Im 16. und 17. Jh. war Polen-Litauen eines der größten und am tolerantesten Länder Europas. Die konfessionelle Vielfalt war einzigartig in Europa. Viele Juden haben sich damals in der Republik der polnischen Krone und des Großfürstentums Litauen niedergelassen, das Land wurde deshalb das paradisus Iudaeorum (Latein für „Paradies für Juden“) genannt. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lebten noch 3,3 Millionen Juden in Polen: Es war damals die größte jüdische Gemeinschaft in Europa und die zweitgrößte der Welt. In Łańcut wurde für die große Jüdische Gemeinschaft eine Synagoge gebaut.
Die Synagoge in Łańcut
Die Barocke Synagoge in Lańcut wurde in 1761 gebaut und wurde finanziert von Stanisław Lubomirski. Es ist einer der bedeutendsten sakralen Bauten in Polen. Die Synagoge finden Sie am Jan III Sobieski Platz unweit des Schlosses der Familien Lubomirski und Potocki.
Das Interieur der Synagoge ist verziert mit Ornamenten aus dem 18. Jahrhundert, Wandmalereien und Polychromien von biblischen Szenen, Blumen und Tieren Motiven sowie hebräische Aufschriften. Es gibt auch eine authentische Bimah. In der Synagoge werden außerdem viele Grabsteine, die von jüdischen Friedhöfen gerettet wurden nach der Zerstörung der Nazis, aufbewahrt.
Die Synagoge ist von Mai bis September täglich geöffnet. Wenn Sie die Synagoge außer der Saison besuchen möchten dann sollten Sie die Stiftung zum Erhalt des jüdischen Erbes in Polen per E-Mail (fodz@fodz.pl) kontaktieren.
Chassidische Route
Łańcut liegt an der Chassidischen Route die 30 Orte in der podkarpackie und lubelskie Wojewodschaft mit einander verbindet. Wenn Sie diese Route folgen sehen Sie die meist wertvollen Denkmäler der jüdischen Geschichte in Südostpolen. Sie können die Chassidische Route hier herunterladen.
Jüdische Friedhöfe
In Łańcut gibt es zwei Jüdische Friedhöfe. Der älteste Friedhof wurde im 17. Jh. Auf einem Hügel an der Moniuszko Straße gegründet. Einige Grabsteine oder deren Fragmente wurden bis heute erhalten. Sie finden hier zwei “Ohalim”(wörtlich: „Zelt“). Ein Ohel ist eine Konstruktion die über manchen jüdischen Gräber gebaut wird. Es ist ein Zeichen von Prominenz vom beigesetzten Person. Das größere Ohel beschützt das Grab des in 1827 beigesetzten Rabbi Naphtali Zewi Hurwitz von Ropszice , ein chassidischer Rabbiner aus Galizien. Das zweite Ohel beschützt das Grab von Eleazar Szapiro, ein Rabbiner aus Łańcut (1841).
Der neue jüdische Kirkut (Friedhof), gegründet in 1860 befindet sich in der Traugutta Straße. Ein Teil der geretteten Grabsteinen diesen zwei jüdischen Friedhöfen wird in der Synagoge aufgehoben.
Die Synagoge und die Friedhöfe sind Eigentum der Stiftung zum Erhalt des jüdischen Erbes in Polen.
Stiftung zum Erhalt des jüdischen Erbes in Polen
(Fundacja Ochrony Dziedzictwa Żydowskiego)
Grzybowska Straße 2/44
00-131 Warschau
Polen
Tel: +48 22 436 60 00
E-Mail: fodz@fodz.pl
www.fodz.pl
Synagoge in Łańcut
Jan III Sobieski Platz 16
37-100 Łańcut